Energie: Kosten sparen und unabhängiger werden

Die Krisen dieser Welt und der Anstieg der CO2-Bepreisung lassen die Energiekosten stetig ansteigen. Vor allem seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wissen viele Menschen nicht, ob sie sich die Abschläge für Heizung, Strom und Warmwasser überhaupt noch leisten können. Zudem führt uns die aktuelle Entwicklung vor Augen, wie abhängig Deutschland von Öl- und Gaslieferungen aus dem Ausland ist. Bei Politik und Bürgern geht die Angst um, dass es zu Engpässen kommt, wenn Russland die Lieferung von fossilen Brennstoffen dauerhaft einstellt. Die Bundesregierung und die EU tun alles, um dies zu verhindern und Energie bezahlbar zu halten. Doch die Bürgerinnen und Bürger können auch selbst jede Menge tun, um Energiekosten zu sparen, unabhängiger von ausländischen Energielieferanten zu werden und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Energiekosten senken und Klima schützen

Die Energiepreise steigen in schwindelerregende Höhen, und die Menschen fühlen sich dem hilflos ausgeliefert. Doch einfache Maßnahmen reichen schon, um sich unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen und jede Menge Geld zu sparen.

Auf erneuerbare Energien setzen

Fossile Brennstoffe werden von ausländischen Zulieferern bezogen und sind ständig schwankenden Preisen auf dem Weltmarkt ausgesetzt Kann oder will ein Land nicht mehr liefern, wie es zzr Zeit bei Russland der Fall ist, drohen Versorgungsengpässe.
Erneuerbare Energien sind eine optimale und umweltfreundliche Alternative. Wer seine alte Gas- oder Ölheizung auf klimaschonende Energieträger umrüstet, bekommt eine umfangreiche staatliche Förderung.

Effzient heizen und lüften

Das Absenken der Raumtemperatur um ein Grad Celsius bringt eine Ersparnis von sechs Prozent. Zudem sollte die Heizung regelmäßig entlüftet werden. Auch sollte darauf geachtet werden, dass Heizkörper nicht durch Möbel, Vorhänge oder Verkleidungen verdeckt sind, damit keine Wärme verloren geht und die Heizung optimal funktioniert. Auch richtiges Lüften hilft, Energiekosten einzusparen. Wer bei ausgeschalteter Heizung für ca. fünf Minuten die Fenster weit öffnet, trägt zu einem optimalen Raumklima bei. Zudem ist es wichtig, die Dichtungen von Fenstern und Türen zu überprüfen. Spezielle Dichtungsbänder und -profile sorgen dafür, dass die Wärme im Haus bleibt. Jalousien Rollos und Vorhänge lassen die Kälte draußen.

Warmwasser sparen

Mit wassersparenden Duschköpfen und Armaturen kann bis zu 30 Prozent Energie eingespart werden. Ein Geschirrsppler, der optimal genutzt wird, spart mit einem Ökoprogramm gegenüber der Handwäsche bis zu 50 Prozent Energie und 30 Prozent Wasser. Auch bei Waschmaschinen lässt sich mit dem Energiesparprogramm Strom einsparen. Eine gute Seife entfernt beim Händewaschen den Schmutz auch mit kaltem Wasser. Wer beim Duschen während des Einseifens das Wasser abdreht, spart ebenfalls einige Kilowattstunden ein.

Augen auf beim Gerätekauf

Wer neue Haushaltsgeräte kauft, sollte auf die Effizienzklasse achten. Hierüber gibt das neue EU-Energielabel Auskunft über die Produkteigenschaften der Geräte wie Strom- und Wasserverbrauch.

Beratungsangebote nutzen

Wie sieht es mit der Energieeffizienz des Hauses aus? Eine Energieberaterin oder ein Energieberater bewertet den Ist-Zustand des Hauses und schlägt wenn nötig Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz vor, die in einem Sanierungsfahrplan festgehalten werden. Dieser beinhaltet gleichzeitig eine empfohlene Reihenfolge für die Umsetzung und eine Kosteneinschätzung.

Menschen mit geringem Einkommen haben die Möglichkeit, das kostenlose Beratungsangebot „Stromspar-Check“ zu nutzen. Hier werden den Mieterinnen und Mietern sowie Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern konkrete Energiespar-Möglichkeiten empfohlen. Zusätzlich bekommen sie kostenlos LED-Lampen, wassersparende Duschköpfe und schaltbare Steckerleisten überreicht. Zudem beraten die Verbraucherzentralen persönlich, telefonisch und online über Möglichkeiten zum Strom- oder Heizkostensparen. Die Beratungsangebote werden vom Bund gefördert.

Was plant die Bundesregierung?

Mit dem Zitieren der wohl bekanntesten Fußballhymne kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz an, die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger mit ihren hohen Energiekosten nicht im Stich zu lassen. Nun hat die Ampel-Koalition einige Maßnahmen beschlossen, die zur finanziellen Entlastung der Bürgerinnen und Bürger beitragen sollen. Zudem wird der Umstieg auf erneuerbare Energien staatlich gefördert.

  • Förderung von erneuerbaren Energien: Privathaushalte, Kommunen und Unternehmen, die auf erneuerbare Energien umsteigen und Gebäude energetisch sanieren, werden schon jetzt durch staatliche Förderprogramme finanziell unterstützt.
  • Strom- und Gaspreisbremse: Ab 2033 sollen Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen eine Basisversorgung zu günstigeren Preisen nutzen können. Dadurch sollen die Energiepreise bezahlbar bleiben und gleichzeitig die Gasversorgung gesichert bleiben. Um einen Anreiz zum Energiesparen zu geben, muss ab einem bestimmten Verbrauch der Marktpreis gezahlt werden. Der Gaspreis soll von März 2023 bis April 2024 bei 12 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden.Der Strompreis soll ab Januar kommenden Jahres für Privathaushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden. Dies soll für einen Basisverbrauch von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs gelten. Für die Industrie beträgt der Deckel 13 Cent bis zu einem Verbrauch von 70 Prozent des historischen Verbrauchs. Wer mehr verbraucht, zahlt den Marktpreis. Dies soll Privatpersonen und Unternehmen animieren, Strom einzusparen.Im Dezember übernimmt der Bund die Abschlagszahlung für private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen.
  • Energiepreispauschale: Bereits im September haben steuerpflichtige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Energiepreispauschale von 300 Euro erhalten, die mit der Lohn- und Gehaltsabrechnung ausgezahlt wurde. Selbstständige müssen weniger Steuern im Voraus zahlen.Im Dezember 2022 sollen Rentnerinnen und Rentner von der Rentenversicherung eine einmalige Energiekostenpauschale von 300 Euro bekommen. Diese Pauschale ist steuerpflichtig, wodurch sie Bürgerinnen und Bürger mit einer kleinen Rente stärker entlastet und so für den sozialen Ausgleich sorgt.Studierende sowie Fachschülerinnen und Fachschüler erhalten eine Einmalzahlung von 200 Euro.
  • Schutz vor Gas- und Stromsperren: Mieterinnen und Mieter, die höhere Betriebskostenabrechnungen nicht bezahlen können, sollen vor Kündigungen geschützt werden. Zudem sollen Sperrungen von Gas und Strom verhindert werden, So sollen Mieterinnen und Mieter die Möglichkeit haben, ihre Abschlagszahlungen zu stunden, wenn sie trotz Entlastungszahlungen und Finanzierungsmöglichkeiten ihre Abschlagszahlungen nicht entrichten können.
  • 49-Euro-Ticket: Nachdem das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 ein voller Erfolg war, soll nun so schnell wie möglich ein deutschlandweit gültiges Nahverkehrsticket dafür sorgen, dass Mobilität nicht nur bezahlbar, sondern auch klimaschonender wird. Das Deutschlandticket soll digital und monatlich kündbar sein. Es soll 49 Euro im Monat kosten. Bund und Länder wollen sich mit jeweils 1,5 Milliarden Euro daran beteiligen. Dies soll ein Anreiz für Bürgerinnen und Bürger sein, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Dauerhafte Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen

Die Diskussion um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen hat durch den Ukraine-Krieg noch einmal Fahrt aufgenommen. So sollen beispielsweise Genehmigungsverfahren für den Bau von Windkraft- und Solaranlagen beschleunigt werden. Zwar wurde der Weiterbetrieb der drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke bis April 2023 genehmigt, dennoch will die Bundesregierung ihr Ziel, dass bis 2035 die Stromerzeugung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommt, erreichen Zudem bleibt die staatliche Förderung für die Umrüstung von Gebäuden auf umweltfreundliche Heizungsanlagen, Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und energetische Sanierung bestehen.

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